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LERNEN AM ANDEREN ORT: KÜNSTLICHE INTELLIGENZ IM KLOSTER VOLKENRODA

Am 11. und 12. November 2024 fand im Kloster Volkenroda eine Fortbildung statt, die alle Beteiligten ein Stück weit auf die Zukunft mit Künstlicher Intelligenz (KI) vorbereiten sollte. An diesen beiden Tagen kamen 40 Lernende und Lehrende aus drei Mühlhäuser Schulen zusammen, um sich unter Leitung von Wirtschaftsingenieur Alexander Wagner zunächst über die Chancen und Risiken der KI auszutauschen und im Anschluss daran in Kleingruppen gemeinsam Strategien zur kritischen Nutzung zu entwickeln. Der Referent lieferte mit einer interaktiven PowerPoint Präsentation und einem selbst kreierten Song, die beide natürlich mit Unterstützung von Chatbots entstanden sind, wertvolle Impulse für alle Beteiligten.

Wagner machte deutlich, dass das im Jahr 2015 gegründete Technologieunternehmen OpenAI mit seinen Erfindungen die Künstliche Intelligenz revolutioniert hat. Spätestens seit ChatGPT hat so gut wie jeder von dem Unternehmen gehört. Dabei ist ChatGPT nicht die einzige Kreation von OpenAI. Die Entwicklung der KI-Modelle sieht Wagner als bedeutenden Meilenstein, der große Potenziale in unzähligen Bereichen birgt: So könnten in der Bildung Unterstützersysteme zum individuellen Lernerfolg genutzt werden. Zudem wäre es möglich, mit Hilfe der KI diverse Routineaufgaben zu automatisieren, um menschliche Fehler zu vermeiden. Auch im Arbeitsleben sieht Alexander Wagner eine Steigerung der Effizienz und neue Möglichkeit, u.a. durch die Entwicklung neuer Berufsfelder und Technologien. Langfristig könnte dies zu wirtschaftlichem Wachstum und neuen Karrieremöglichkeiten führen.

Doch der Referent verwies auch auf die Risiken und Herausforderungen, die mit KI einhergehen, wie beispielsweise die Abhängigkeit von Maschinen und Algorithmen. Diese könnten in kritischen Momenten unsere rationalen Entscheidungen beeinflussen. Auch zum Thema Datenschutz und Privatsphäre wollte Alexander Wagner alle Anwesenden aufklären und stellte die Frage in den Raum, wie weit man Maschinen denn überhaupt Vertrauen schenken könne. Während die Lehrenden größtenteils noch über wenig Erfahrungen im Bereich der KI berichteten, gaben viele Schülerinnen und Schüler an, täglich sogar mehrmals verschiedene KI-Programme zu nutzen. Wagner ist sich jedoch im Klaren darüber, dass viele Jugendliche sehr unkritisch mit den KI-Programmen umgehen und unbedacht persönliche Daten einpflegen. Er forderte die Lehrkräfte auf, auch im Schulalltag auf einen bewussten Umgang mit KI-Tools hinzuweisen, damit die Schüler Fehler und Risiken erkennen, verstehen und damit umzugehen lernen.

Nach viel theoretischem Input am ersten und einer anregenden Podiumsdiskussion am zweiten Fortbildungstag, interessanten Videosequenzen und Anwendungsaufgaben fanden sich die Lernenden und Lehrenden in gemischten Teams zusammen, um gemeinsam praktische Erfahrungen zu sammeln, sich gegenseitig zu unterstützen und kritisch mit den Potenzialen und Risiken von KI auseinanderzusetzen.